Erreger Verschiebung
Den Platz dieser Keime nahm vor allem Staphylococcus aureus ein: Der Erreger steigerte seine Prävalenz von 20 Prozent auf 42 Prozent. Bedenklich war, dass sich S. aureus hierbei in über der Hälfte der Proben als Methicillin-resistent erwies. Auch Streptococcus pyogenes nützte die Abwesenheit der Pneumokokken und war plötzlich in einem Drittel der Proben vorhanden, zuvor kaum in Erscheinung getreten.
Eine ähnliche Studie aus Texas war zu vergleichbaren Ergebnissen gekommen, wobei S. aureus dort in drei Viertel der Proben auftauchte. Als Konsequenz aus der zunehmenden Prävalenz von MRSA empfehlen die Studienautoren, bei orbitalen Sinusitis-Komplikationen Antibiotika zu verwenden, die auch diese Keime noch angreifen.
Da das Erregerspektrum regional aber stark variiert, lassen sich die Ergebnisse und Schlussfolgerungen nicht unbedingt auf Deutschland übertragen. Doch auch hier dürfte es zu einer deutlichen Verschiebung des Erregerspektrums bei Orbitalkomplikationen gekommen sein, seit im Jahr 2006 eine Pneumokokken-Impfung für Kinder empfohlen wird. (mut)
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/S-aureus-nach-Impfung-auf-dem-Vormarsch-267469.html