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Offener Brief Freie Ärzte Netzwerk Rhein-Main

Wir sind ein Zusammenschluss von über 100 Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten. Gemeinsam haben wir einen offenen Brief an Dr. Gassen geschrieben, der bundesweit inzwischen von 708 Ärzten unterzeichnet wurde. Wenn weitere Ärzte den Brief unterzeichnen wollen, bitte eine E-Mail mit Name, Fachgebiet und Wohnort an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schicken.

 

Freie Ärzte Netzwerk Rhein-Main

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Dr. Andreas Gassen                                                                              

Kassenärztliche Bundesvereinigung KdöR                                      

Herbert-Lewin-Platz 2

10623 Berlin Frankfurt        

                                                                                                           17.02.2022

 

Sehr geehrter Herr Dr. Gassen,

wir, die unterzeichnenden Ärzte aus Klinik und Praxis, begrüßen Ihre Stellungnahme vom 19.1.2022 zur Vermeidung der Impfpflicht der Bevölkerung. Auch wir sind gegen eine Umsetzung der politisch gewollten, medizinisch nicht (überzeugend) begründeten Impfpflicht gegen den Willen der Patienten. Wir befürchten, unsere Praxen schon in Kürze schließen oder unsere Tätigkeit in der Klinik beenden zu müssen, entweder weil wir selbst uns dem Impfzwang nicht unterwerfen wollen oder weil unserem nicht geimpften oder nicht weiter impfwilligen, für uns jedoch unentbehrlichen Praxispersonal vom Gesundheitsamt ein Betretungsverbot ausgesprochen wird.

Es handelt sich teilweise um Genesene, die bis zum 15.01.2022 davon ausgingen, noch mehrere Monate einen offiziell anerkannten Status und damit auch die Möglichkeit zu besitzen, über den 15. März hinaus arbeiten zu dürfen. Nach allen vorliegenden Studien und auch aus unserer Praxiserfahrung heraus bietet eine durchgemachte Infektion in aller Regel einen sehr guten und langfristigen Schutz gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2 (1,2,3). Es ist nicht notwendig, diesen Schutz durch eine Impfung zu ergänzen, im Gegenteil, sogar womöglich kontraproduktiv.

Die derzeit vielen Impfdurchbrüche belegen deutlich, dass die bislang zugelassenen Impfstoffe alle weder zu einer sterilen Immunität führen noch eine Infektiosität der Geimpften verhindern (4.)

Viele Ärzte und medizinisches Personal hatten und haben die Hoffnung, dass der Genesenenstatus dauerhaft anerkannt wird. In der Schweiz wurde er gerade auf 9 Monate verlängert. Zusätzlich sind dort Antikörpertests zur Erlangung eines Genesenenstatus für 90 Tage möglich, wenn kein positiver PCR-Test nachgewiesen werden kann (5). Viele Menschen haben einen asymptomatischen Verlauf und besitzen laborchemisch eine gute Immunität, ohne je einen positiven PCR-Test gehabt zu haben. Diese Immunität wird in Deutschland, ebenso wie die T-Zell-Immunität, völlig vernachlässigt. Viele Bürger, auch aus medizinischen Berufen, haben trotz Impfung eine Corona-Infektion durchgemacht. Es ist diesen Menschen, die teilweise erst Anfang Dezember ihre Infektion überstanden haben, nicht zu erklären, dass sie sich erneut impfen lassen sollen.  Zumal das Paul-Ehrlich-Institut zusammen mit der Essener Universität eine Studie veröffentlicht hat, derzufolge sich auch nach mehr als  430 Tagen noch Antikörper nachweisen ließen, Ende nicht absehbar. Das heißt,dass bei Genesenen eine langfristige, stabile  Immunität aufgebaut wird (6).

Den Verwaltungsakt des RKI, den Genesenenstatus auf drei Monate zu verkürzen, erleben viele Bürger unseres Landes als Willkür. Diese Vorgehensweise ist wissenschaftlich nicht begründet und sie wurde nicht einmal politisch erklärt, obwohl sie Millionen Menschen von jetzt auf gleich in der Ausübung ihrer fundamentalsten Grundrechte beschneidet. Bei uns Ärzten, Zahnärzten und unserem Personal, aber auch allen Pflegern und Krankenschwestern, Physiotherapeuten und Logopäden, Hebammen und Ergotherapeuten geht es um die Existenz – und um die Betreuung von Millionen Patienten, die in sehr kurzer Frist ohne ausreichende medizinische Versorgung / Pflege dastehen werden.

 

Wir, die unterzeichnenden Ärzte, bitten Sie, sich für eine Aufhebung der nach §20a geplanten Impfpflicht in Krankenhäusern, Praxen und Pflegeeinrichtungen und vielen weiteren Einrichtungen einzusetzen. Sowohl Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger, Hebammen, Physiotherapeuten und weitere betroffene Berufsgruppen haben das gleiche Anrecht auf eine freie Impfentscheidung, wie Sie es für unsere Patienten und die breite Bevölkerung befürworten. Viele von diesen Menschen haben sich trotz hoher Exposition mit Aerosolen wie z. B. Zahnärzte, Zahnmedizinisches Fachpersonal oder HNO-Ärzte nicht oder asymptomatisch angesteckt und können von einer guten eigenen Immunität ausgehen.

Menschen, die seit 2 Jahren “an der Front“ stehen, Patienten untersuchen und behandeln, helfen oder pflegen, haben es nicht verdient, gegen ihren Willen zur einer Impfung mit bedingter Zulassung gezwungen zu werden.

Das von der Regierung vorgebrachte Argument, für die medizinischen / pflegenden / helfenden Berufsgruppen sei eine Impfpflicht nötig, um die vulnerablen Gruppen zu schützen, ist nicht tragfähig. Die Datenlage zeigt, dass die Infektiösität Geimpfter wie Ungeimpfter gleich ist und daher ein Schutz anderer durch diese Impfungen nicht möglich ist (7,8). Zumal sowohl Laborstudien wie auch die derzeitige Infektionslage in vielen Ländern zeigen, dass die Impfung nicht vor Omikron-Infektionen schützt (9).

Wir haben in Deutschland bereits  heute in Kliniken und Praxen einen Mangel an Ärzten, Psychotherapeuten, Hebammen, Krankenschwestern, Pflegern und Physiotherapeuten. In einigen Kliniken ist der Kreissaal mangels Hebammen am Wochenende geschlossen. Viele offene Stellen können nicht besetzt werden. Sowohl Ärzte wie auch Pflegepersonal arbeiten aufgrund der Personalausdünnung in Krankenhäusern, Pflegeheimen und der ambulanten Versorgung am Anschlag. Sollte aufgrund der Umsetzung des §20a weiteres Personal ausfallen, ist eine adäquate, medizinisch und menschlich gute Betreuung in vielen Bereichen nicht mehr möglich.

Unterstützen Sie uns bitte in der Aufhebung der geplanten Umsetzung des §20a, damit die Fürsorge für Patienten, Schwangere und Pflegebedürftige in Deutschland nicht zusammenbricht.

 

Wir bauen auf Ihre Hilfe.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen,

708 Ärzte, Psychotherapeuten und Zahnärzte (Aufgrund der Diskriminierung Ungeimpfter /Nicht-Geboosterter wird die Unterschriftenliste nicht veröffentlicht, sondern lediglich die Anzahl der Unterzeichner. Antworten bitte an o. g. Mail))

 
 Literaturverzeichnis zum Brief
 
 
Wir sind eine Gruppe von Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten aus dem Rhein-Main-Gebiet, die sich miteinander vernetzt haben, um Informationen über die komplementäre Behandlung, den politischen Umgang und die Beurteilung der politischen Maßnahmen im Rahmen der Covid-19 Pandemie zu teilen. Der offene Brief an Dr. Andreas Gassen wurde bundesweit von 708 Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten unterzeichnet. Für all unsere Kollegen stellvertretend steht hier unsere Gruppe aus dem Rhein-Main-Gebiet, die gemeinsam diese Seite erstellt hat.
 
Uns alle eint die Sorge, unseren geliebten Beruf aufgrund der Impfpflicht für medizinisches Personal nicht mehr ausüben zu können. Dies betrifft nicht nur Ärzte und Pfleger, sondern auch Psychotherapeuten und Psychologen, ZfA, Zahnärzte, MfA's , Hebammen, Feuerwehrleute, Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten. Aufgrund der derzeitigen Infektionslage mit einer sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante, mit vielen Impfdurchbrüchen / Impfversagen, appelieren wir, bei einer freien Impfentscheidung zu bleiben. Ansonsten sehen wir die Gefahr, dass die medizinische, pflegerische Versorgung in Deutschland durch den Wegfall von 10-20% des Personals deutlich verschlechtert, wenn nicht zusammenbrechen würde. Auf mittlere Sicht könnte durch eine Impfpflicht für die gesamte Bevölkerung ein hoher Vertrauensverlust in Impfungen im Allgemeinen entstehen. Viele Pfleger, Krankenschwestern, MfA's und ZMfA's würden dem Beruf den Rücken zukehren, wie dieses auch in der Gastronomie das Fall war. Dadurch würde das bleibende, bereits am Limit arbeitende Personal noch mehr unter Druck geraten.​

Aufgrund der Diffamierung von Ärzten und Therapeuten, die sich kritsch äußern, werden hier keine Namen der unterzeichnenden Ärzte, Zahnärzte und Psychothrpeuten angegeben. Insbesondere diejenigen von uns, die im angestellten Verhältnis arbeiten, würden sonst leider Schwierigkeiten bekommen. Wir bedauern, dass durch den politischen Druck in unserem Land kein offener medizinischer Diskurs mehr möglich ist.

Der KBV-Vorsitzende Dr. A. Gassen hat aus unserer Sicht völlig zu Recht festgestellt, dass wir überwiegend niedergelassenen Ärzte und Therapeuten keine Patienten gegen ihren Willen impfen werden. Wir, die seit 2 Jahren "an der Front" stehen, wollen ebenfalls nicht gegen unseren Willen / unter der Alternative unsere Existenz zu verlieren, geimpft werden und beanspruchen auch für uns eine freie Impfentscheidung.

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